Setzt man sich freitags um 17:07 Uhr ab Kloster Wettingen in den Spreitenbach-Bus, kann man einiges an Kuriosität beobachten. Man könnte meine Schulkolleginnen und mich schon fast als Fans zwei etwa 13-jährigen FC Baden - Spieler bezeichnen. Damit ihr sie euch in etwa vorstellen könnt: Hochgestellte Gelfrisuren, freches Grinsen, Trainerhosen und dazu eine fette Fusballsporttasche. Mit Sätzen wie: "Franz(ösisch) isch schlimmste mann!", demonstrieren sie allen Anwesenden ihre Gleichgültigkeit gegenüber Pronomen.
Da sitzen die zwei nun, beide auf ihr Smartphone konzentriert. Zwei mal je einen Stöpsel im Ohr, Gesprächsfetzen wie "Ey Alte, lug die isch geil!", klingen zu uns rüber. Anerkennendes Nicken mit einem komischen Lächeln auf den Lippen folgt. Blick zurück aufs eigene Handy. Was wohl so spannendes auf den kleinen Bildschirmen zu sehen ist... Whatsapp, Facebook? Oder sind sie zu cool für Facebook und versuchen ihren "Instagram-Fame" aufrecht zu erhalten? Man kann sich denken, dass während der Fahrt nur wenige Gesprächsthemen angeschnitten wurden. Ein wenig erinnern sie mich an zwei Schimpansen, wie sie so mit gekrümmtem Rücken dasitzen und ab und zu den einen Fuss zur Musik bewegen. Was sie sich wohl gerade anhören? Kay One, Lil Wayne oder doch Bushido? Im besten Fall Haftbefehl, denke ich mir spöttisch.
Apropos Haftbefehl: Auf dem selben Bus, jedoch andere Richtung, also Kappelerhof-Spreitenbach, beobachtete ich letzte Woche eine ähnlich lächerliche Szene. Als ich einstieg, dröhnte mir irgendwelcher deutscher Rap aus dem hinteren Teil des Buses entgegen. Besonders viel verstand ich ja nicht, da Handylautsprecher. Den Blicken anderer Leute um mich herum konnte ich entnehmen, dass sie ähnlich genervt waren wie ich. Auch zwischen diesen beiden mit "Pinselfrisur" versehenen Jugendlichen wurde nicht viel gesprochen. Ab und zu rappte der eine eine Strophe mit, was mich nur noch mehr aufregte. Es waren zwar nur vier Stationen, ergo vier Minuten Fahrzeit, bis zum Bahnhof aber diese kamen mir unendlich lange vor. Wie kann man nur so ignorant sein und einen ganzen Bus mit schlechter Musik beschallen? Als der Rapper dann den Refrain "Chabbos wissen wer der Babo ist" sang, gab es es mir den Rest. Haftbefehl, ernsthaft Jungs? Sie waren etwa in meinem Alter, wenn nicht älter und hörten Haftbefehl. Im Bus. Gott sei Dank waren wir endlich beim Bahnhof und ich warf bevor ich ausstieg einen möglichst despektierlichen Blick nach hinten und verliess die beiden.
Apropos Haftbefehl: Auf dem selben Bus, jedoch andere Richtung, also Kappelerhof-Spreitenbach, beobachtete ich letzte Woche eine ähnlich lächerliche Szene. Als ich einstieg, dröhnte mir irgendwelcher deutscher Rap aus dem hinteren Teil des Buses entgegen. Besonders viel verstand ich ja nicht, da Handylautsprecher. Den Blicken anderer Leute um mich herum konnte ich entnehmen, dass sie ähnlich genervt waren wie ich. Auch zwischen diesen beiden mit "Pinselfrisur" versehenen Jugendlichen wurde nicht viel gesprochen. Ab und zu rappte der eine eine Strophe mit, was mich nur noch mehr aufregte. Es waren zwar nur vier Stationen, ergo vier Minuten Fahrzeit, bis zum Bahnhof aber diese kamen mir unendlich lange vor. Wie kann man nur so ignorant sein und einen ganzen Bus mit schlechter Musik beschallen? Als der Rapper dann den Refrain "Chabbos wissen wer der Babo ist" sang, gab es es mir den Rest. Haftbefehl, ernsthaft Jungs? Sie waren etwa in meinem Alter, wenn nicht älter und hörten Haftbefehl. Im Bus. Gott sei Dank waren wir endlich beim Bahnhof und ich warf bevor ich ausstieg einen möglichst despektierlichen Blick nach hinten und verliess die beiden.
Wenn ich über meine Begegnungen im Bus schreibe, darf Urbano auf keinen Fall fehlen. Urbano ist ein schätzungsweise fünfzig Jahre alter Italo mit schwarz gefärbten mittellangen Haaren und allgegenwärtig. Jeder Badener kennt ihn, weil er einfach immer um den Bahnof herumlungert. Sein Erkennungszeichen ist die dunkle Sonnenbrille, welche er stets aus seiner Nase trägt. Meistens schaut er jüngeren Leuten nach, ab und zu spricht er Frauen an. Ich selber hatte das Vergnügen noch nie, aber beobachtete schon ein paar mal wie er abgewiesen wurde. Meistens gehen die Menschen irritiert weiter und ignorieren ihn. Meinem kleinen Bruder hat er im Bus schon einmal ein Bonbon angeboten, welches er brav in den nächsten Abfalleimer warf. Wichtig wäre es vielleicht noch zu erwähnen, woher ich seinen Namen kenne. Meine Mutter ist eine Wirtstochter und kannte Urbano schon in seinen jungen Jahren, als er zu den Stammgästen im Restaurant "Waldheim" gehörte. So kennt er auch meine Grossmutter. Ihr ist er auch schon im Metroshop begegnet und hat sie auf Italienisch angeschrien: "Du hast ihn getötet! Du hast deinen Mann getötet!" Mein Grossvater starb an Hautkrebs und meine Grossmutter trauerte Jahre lang um ihn, was zeigt wie taktlos seine Anschuldigung gewesen ist. Sie muss sich so etwas nicht gefallen lassen, nicht nach all dem, was sie durchgemacht hat. Seither gehe ich ihm erfolgreich aus dem Weg.
Um ein Haar hätte ich unsere beiden Profifussballer vergessen! Es gab auch schon Fahrten während denen Myriam und ich laut losprusteten, weil über solch lächerliche Dinge gesprochen wurde. Äussert beeindruckt waren wir von ihrem Pseudowissen über Autos: "70er-Jahre Ford Galaxy, zieh der di Schenheit inne!" Sie mögen uns nicht, wir mögen sie nicht; so viel ist klar. Viel mehr gibt's über unsere Profifussballer gar nicht mehr zu berichten, ausser dass wir nächste Woche leider nur einem der beiden im Bus begegnen werden: "Frittig am Eisi hani en Arzttermin, dänn chani ned cho.", gibt er seinem Kumpel zu verstehen. Wie schade, denke ich mir.
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